CINÉCULTURE ändert seine Spielzeit ! …vom Sonntagmorgen um 11.00 zu jeweils immer am DIENSTAG um 20.30 ( und immer dazu am Mittwoch um 18.00, sollte die Spielzeit unter 2 Stunden sein). Die Sonntagsmatinee wird für CinéCulture-EXTRA beibehalten. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten.
Das CinéCulture Programm bis 2. 3. 2022
2. 2022 // 20.30 The Worst Person in the World (Regie: Joachim Trier)
2. 2022 // 18.00 The Worst Person in the World
2. 2022 // 20.30 The Last Bus (Regie: Gilles MacKinnon)
2. 2002 // 18.00 The Last Bus
2. 2022 // 20.30 Power of The Dog (Regie: Jane Campion)
FAZIT: Ein starker Film; eine starke schauspielerische Leistung; eine starke Regiearbeit; ein starkes Drehbuch; und der Film dahinter heisst: «SPENCER – A Fable from a True Story» – und ist ein zweifelloses MUSS!
Pablo Larraín ist vielleicht zur Zeit der beste Regisseur Lateinamerikas. Mit Filmen wie «NO!», «Jackie», «Neruda» hat er sich eine ehrenvollen Rif erfolgt. Wer nun denkt, dass er mit seinem neuesten Masterpiece «Spencer» einen geradlinigen, eintönigen Biopic über Lady Di gedreht hat, liegt weit daneben. Denn er dreht keine herkömmliche biografische Filme. Er geht darüber hinaus. Er pickt sich den wichtigsten Moment/den Drehpunkt in ihrem Leben heraus und denkt sich die Biografien weiter. ER fabuliert, wie es bei Lady Di an Weihnachten hätte zugehen können. Indem er sich in die Extremsituation hineinversetzt.
Kristen Stewart ist auf ihrem Höhepunkt ihres Könnens sie kopiert Lady Di nicht, sondern interpretiert sie, wird ein Teil von ihr. Dadurch wirkt sie so echt, so authentisch und gibt Lady Di Glanz und Grösse, Eleganz und Empathie. Kurz: Menschlichkeit. Der Film «Spencer» erhält Tiefe und Stärke. – Kein Kitsch – . Die Standing Ovations am Filmfestival Venedig 2021 sind allemal verdient. Auf Kristen Stewart’s Leistung kann man sich freuen, sie trägt den Film mit einer Leichtigkeit. Allein sie zu sehen, macht diesen Film sinnvoll. Übrigens wird sie von zwei britischen Topschauspieler*in flankiert: Sally Hawkins und Timothy Spall.
«Spencer» – ein Film von Pablo Larraín ist, ohne ihm zu schmeicheln, ein echtes Kinoereignis der A-Klasse. «Spencer» zu verpassen, kommt nicht in Frage.
MADRES PARALELAS (R.: Pedro Almodóvar; Spanien 2021; 120 Min; mit Penélope Cruz, Milena Smit)
In Venedig, Filmfestival, im August 2021: Standing Ovations! – Und das zu Recht. Alles stimmt in «Madres Paralelas»: Regie, Kamera, Licht, Story, Drehbuch, und die beiden Hauptdarstellerinnen – das ist Schauspiel. So muss Kino sein – das ist Kino pur! Endlich wieder aufregendes und überraschendes Kino! Ganz klar bei diesem Regisseur: ihm, Pedro Almodóvar, braucht man nichts zu sagen, wie man spannendes, tiefes, nachhaltiges Kino macht. Schliesslich gehört er zu den Altmeistern des Films, der kaum je ein schwacher Film in über 40 Jahren verwirklichte. Das ist Kino direkt ohne Schnörkel aber mit kaum zu überbietender Eleganz. Also machen wir es kurz: zwei Frauen, zwei Schwangerschaften, zwei Leben. Das klingt alltäglich, aber Janis (Penélope Cruz), Ana (Milena Smit) lernen sich kurz vor der Geburt im Spital kennen; Janis überglücklich – Ana genau das Gegenteil;die wenigen Worte, die sie im Krankenhausflur austauschen, schaffen ein enges Band zwischen den beiden. Doch ein Zufall wirft alles durcheinander und verändert ihr Leben auf dramatische Weise…alles weitere, die Lösung liegt auf der Kinoleinwand. Überflüssig zu sagen: ein MUSS! Man kann diesen Film verpassen, sollten Sie aber nicht…
The Truffle Hunters THE WEST SIDE STORY (R.:Steven Spielberg)
Diese beiden Filme können Sie verpassen – SOLLTEN SIE NICHT!
«The Truffle Hunters« Ein Dokumentarfilm über die originellen Trufflefinder im Piemont der seltenen Art. Die Kritiker sind sich hier für einmal einig. Hier ein paar Stimmen: » Ergreifend» (Empire), «Eine filmische Delikatesse» (Chicago Tribune), «Wunderbar! Die Entdeckung einer bisher unbekannten Welt» (The Film Stage)», «Eine vorzügliche filmische Reise, der Mann nicht widerstehen kann» (Variety). Diese Meinungen sollten überzeugen. CineCulture zeigt diesen Film noch Sonntag 12.12. 2021 um 11.00 und am Montag 13. 12. 2021 um 18.00.
THE WEST SIDE STORY (nur am Montag 13. 12. 2021 um 20.30 Originalsprache mit d/f Untertiteln) Steven Spielberg hat hier ein Meisterwerk geschaffen. Er hat ein Remake des 1957 entstandenen Films kongenial und besser umgesetzt. Natürlich stehen zwischen damals und heute fast 65 Jahre technische Filmentwicklung und dies hat Steven Spielberg ausgenutzt und ein filmisches Feuerwerk gedreht, das die 157 Minuten der Filmdauer wie ein Fingerschnipsen vergehen lässt. Er braucht jede Sekunde um diese Geschichte zu verfilmen. Das heisst: keine Sekunde Langeweile. Die Darsteller sind schlichtweg hervorragend, die Tanzszenen gewaltig und mit Drive und Groove – umwerfend. Perfekt in Szene gesetzt. Und dann die MUSIK von Leonard Bernstein: auch die berührend und kompositorisch hochstehend und dennoch leicht, eingängig und einfach sehr elegant und ohne Schnörkel – wie der ganze Film. Fazit: Chapeau Mr. Spielberg.
Das CineCulture Team garantiert 100% Filmvergnügen
Cinéculture: Mi 08.Dez um 18.00 h / So 12. Dez um 11.00 h / Mo 13.Dez um 18.00 h wie immer im Kino Capitol in Brig
Ein rein beobachtender Dokumentarfilm über ein paar kauzige Originale am Ursprung des Trüffelgeschäftes. Was will man mehr als ein paar Italiener, welche leidenschaftlich mit anderen, sich selber oder ihren Hunden über das Essen und das Leben sprechen? Das ist lustig, ehrlich, menschlich, wohltuend und genüsslich wie ein Teller Tagliatelle mit Albatrüffel!
«UND MORGEN SEID IHR TOT» (Regie: Michael Steiner; CH 2021; 115 Min.; Darst.: Morgane Ferru, Sven Schelker)
So-Matinée 7. Nov. 2021 // 11.00 Mo/Di 8./9. Nov. 2021 jeweils um 18.00
Er, Michael Steiner, beherrscht sein Metier. Er hat nun nach «Grounding»und «Wolkenbruch…» ein klassisches Kinostück gedreht: sehr solide, sicher, selbstbewusst und ohne Schnörkel mit einer wunderschönen rohen Eleganz. Wer erinnert sich nicht an diese wahre Geschichte? Ihr Schicksal hat vor zehn Jahren die Schweiz bewegt. 2011: Daniela Widmer und David Och werden während ihrer Reise auf den Spuren von Marco Polo in Pakistan entführt, 500 km weit nach Nord-Waziristan verschleppt und in der Stadt Miranshah an die Taliban übergeben… Es ist kein Dokumentarfilm – es ist ein Spielfilm basierend auf wahren Tatsachen. Der Blickwinkel des Films geht von den beiden Hauptprotagonisten aus; so wie sie es erlebt haben; um ihr Leben in Gefangenschaft (8 Monate); um Verhandlungen mit den Taliban; …und endlich ihre Flucht! Der Film ist sehr spannend gedreht, sehr authentisch (auch die Taliban Darsteller); ist aufklärerisch; die Dramatik hat ein sehr gutes Drehbuch vorzuweisen und der Zuschauer leidet und hofft mit (trotzdem er/sie weiss wies ausgeht. «Und morgen seid ihr tot» ist ein Film aus der Schweiz dem keine (CH-)Folklore oder Schweizerklischees anhaftet. Ihn kann man überall auf der Welt hinstellen. Er besteht. Wir können Michael Steiner zu diesem Film nur gratulieren.
Viel Spannung und Aufklärung wünscht das CinéCulture Team
Vorführdaten: So-Matinée: 24. Okt. 2021 / 11.00 Do – Sa. : 21. Okt. – 23. Okt. 2021 // 18.00 Mo – Mi : 25. Okt.- 27. Okt. 2021 // 18.00 (jeweils Originalversion mit d/f Untertiteln)
«The Budapest Hotel», der 2014 erschien, war ein Riesenerfolg an der Kasse, eine Sensation an der Umsetzung des Drehbuchs, der Kameraführung und der schauspielerischen Qualität und Leistung. Jetzt hat Wes Anderson ein Meisterwerk der Sonderklasse gedreht. Es ist Wes Anderson zehnte Regiearbeit und er zaubert mit dieser eine visuell einzigartiges Filmopus. In Cannes dieses Jahres erhielt er und «The French Dispatch» minutenlange Standing Ovations. The French Dispatch ist eine Sammlung von Geschichten aus dem Alltag um den Zeitungsverleger Arthur Howitzer. Was die Belegschaft um ihn alles erlebt, ist äusserst Sehenswert und keine Sekunde langweilig oder langatmig. Es ist Kino pur. Der Film ist verspielt, witzig, intellektuell und strotzt vor visuellen Einfällen. Ein Kritiker schrieb: «The French Dispatch ist ein Meisterwerk. Man wird ihn ein, zwei, dreimal sehen wollen und es wird nicht genug sein». Ein Muss ohne Wenn&Aber!
CinéCulture freut sich darauf, dass Beat Albrecht auf unsere Anfrage, ob er in einer Kurzlesung aus Stefan Zweig’s Buch «Schachnovelle» vor dem Film vorlesen würde. Denn wer kennt diese Novelle nicht, dürfen (oder müssen) noch heute alle Kollegiumsschüler sie lesen? Jetzt hat sich Philipp Stölzl filmisch an dieses äusserst brisantes und interessantes Thema gewagt. Und ihm ist ein wunderbarer, spannender und kritischer Film gelungen. Er, der Film wie die Arbeit des Regisseurs, überzeugt durch seine Verdichtung, Optik und die Leistung der Schauspieler. Story: Wien, 1938: Österreich wird von den Nazis besetzt. Kurz bevor der Anwalt Josef Bartok mit seiner Frau Anna in die USA fliehen kann, wird er verhaftet und in einem Hotel, Hauptquartier der unmenschlichen Gestapo, gebracht. Er soll dem Gestapo-Leiter bei Geldgeschichten zur Hand gehen. Da er sich weigert zu kooperieren, kommt er in Isolationshaft. Bartok bleibt standhaft, verzweifelt jedoch zusehends – bis er durch Zufall an ein Schachbuch gerät…Als er den Nazischergen entkommen kann, trifft er auf der Überfahrt nach den USA auf den Schachweltmeister und besiegt ihn mit verspielter Leichtigkeit. Doch das Schachspiel weckt in ihm Erinnerungen an den Terror seiner Inhaftierung und reisst eine seelische Wunde wieder auf… Vor Beginn des Films wird der versierte Sprecher Beat Albrecht uns die Schachnovelle näher bringen. Darauf kann man sich im Besonderen freuen.
Das CinéCulture Team wünscht viel Vergnügen.
Achtung: für alle Zuschauer die Filme im Original-Ton lieben, zeigt Kino Capitol auf Wunsch des CinéCulture Teams
James Bond NO TIME TO DIE
auf ENGLISCH mit d/f Untertiteln
Datum: Montag 11. Oktober 2021 / 20.30 Uhr
Dr. med. Dr. h. c. Hermann Oberli (81), ein Schweizer Chirurg kehrt immer wieder zurück auf die Salomonen, einem Inselstaat in der Südsee. Der Chirurg hat dort viele Leben gerettet. Dank seiner Initiative gibt es heute einen Masterstudiengang, der Chirurgen ausbildet und auf die soziokulturellen Herausforderungen vorbereitet. Derzeit nehmen 22 Ärzte aus 8 pazifischen Ländern am Programm Teil. Sie sollen jetzt und in Zukunft die 10 Millionen Einwohner der südpazifischen Inselstaaten unfallchirurgisch und orthopädisch betreuen. Hermann Oberli widmet nach wie vor einen grossen Teil seiner Zeit dieser Aufgabe, will jedoch kürzertreten und hat in Dr. med. MARTIN WALLISER aus Brig einen Nachfolger gefunden. Willy-Franz Kurth hat für das Schweizer Fernsehen vor 20 Jahren über den Ärzteeinsatz im Südpazifik einen Film gedreht und hat sich nochmals dem Tjema angenommen. Der Film «Motion is Life, Life is Motion» wird am kommenden Sonntag um 11.00 in Anwesenheit der Ärzte Oberli und Walliser und dem Filmemacher Kurth gezeigt. Im Anschluss folgt ein kurzes Gespräch unter der Moderation von Tony Burgener, (ehemaliger Direktor der Glückskette Schweiz).
Die Kinosaalmiete gilt als Sponsoring und anschliessende Kollekte geht vollumfänglich an die involvierte Stiftung.
(R.: Stefan Jäger; CH2021; Dauer 116 Min.; Darsteller: Joel Basman, Meresi Riegner, Max Hubacher) Wann: Sa. 4. 9. 2021 / 18.00 So. 5. 9. 2021 / 17.00 Mo.6. 9. 2021 / 20.30 Du. 7. 9. 2021 / 20.30
CinéCulture startet seine Saison, nach 18 Monaten Stille, mit einem der wichtigsten CH-Filme dieses Jahres: MONTE VERITÀ! Dieser Film ist übrigens nach wahren Tatsachen gedreht. Der Begriff entstand anfangs des vorigen Jahrhunderts, hatte in den 20ern des 20. Jahrhunderts seine Blütezeit, wurde in der Nazizeit verdrängt und in späten 60ern durch die Blumenkinder, 68ern und der Rockmusikkultur aus der Versenkungen geholt. Der Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung war genau das was die Blumenkinder suchten und wollten… Was war Monte Verità: Zu Beginn des 20.Jahrhunderts machte sich eine Gruppe von Aussteigern (darunter Hermann Hesse, Erich Mühsam) auf die Suche nach dem Paradies und wurde auf dem Schweizer Berg Monte Verità (Tessin) fündig. Der Wunsch nach Freiheit, Emanzipation und neuer Lebensform war enorm. Die Reformer legten nicht nur die Kleider ab, sondern ebenso das geistige und bürgerliche Korsett, an dem die Gesellschaft zu ersticken drohte. Sie wollten ein selbstbestimmtes Leben führen, die Emanzipation der Frau realisieren. Stefan Jäger, versierter CH-Regisseur, ist mit «Monte Verità» ein echter Kinofilm gelungen. Der Film ist ein ausdrucksstarker und bildgewaltigen, inhaltlich grossartiger und schlussendlich ein schönes Leinwandspektakel. Die Hauptdarsteller meistern ihre Rollen mit Bravour und der filmische Groove ist einfach herrlich. FAZIT: sehr sehenswert!